Der Schirm

Ein kleiner Gedankenspaziergang. 30. März, Raststätte Ichikawa, Japan.

Wir laufen durch das nächtliche Ichikawa,
ein kleiner Vorort von Tokio.
Die Strassen sind menschenleer.
Es regnet in Strömen, die Socken sind nass.

Dort. Ein Unterstand.
Genau richtig für uns.
Wir suchen hier Schutz,
frierend und wartend.

Zwei junge Tokioter begreifen:
Wir sind fremd in der Stadt,
müde von den Lichtern
und möchten ins Bett.

Die beiden halten inne und denken:
Ihr Schirm – ein Geschenk für uns.
Sie fragen auch scheu,
was wir hier machen und wer wir sind.

Das kleine Gespräch,
die liebenswürdige Geste,
das nette Lächeln.
Sie machen mir Eindruck.

Nun schreibe ich diese Zeilen
und denke mir glücklich,
dass Schirme in Japan mehr nützen,
als nur vor Regen zu schützen.

🙂