Portland, Orgeon! Einen besseren Startort für unsere Reise könnte ich mir nicht vorstellen. Wir haben das Glück, eine Woche bei Mirkos Onkel Markus und seiner Frau Abby in Portland zu wohnen und von dort aus die schillernde Metropole zu entdecken.

Portland verzaubert mit vielen Facetten – die rund 700 Foodtrucks (im Angebot: alles von hawaiianischen Poke Bowls über chinesische Reisnudeln, vegane Whole Bowls, zu Sushi und deutscher Bratwurst) machen die Innenstadt zum Mekka für Foodies, die 14 unterschiedlichen Brücken die über den Willamette und Columbia River führen, bringen jeden zum staunen, die vielen Parks und Alleen bieten Raum für Verschnaufpausen und die zahlreichen lokalen Bier-Brauereien verleihen der Stadt verdienterweise (und ganz in Mirkos Sinne) den Titel Beervana der USA.

NE Alberta Street, mehr Bäume als Autos

Was besonders in den Bann zieht, ist Portlands verrückte Atmosphäre. Die Metropole wird ihrem inoffiziellen Slogan “Keep Portland weird!” zweifelsohne gerecht:

  • Wir erkunden Portlands berühmtester Buchladen Powell’s City of Books – zum Inventar zählen nicht nur zig Bücher aus jedem nur erdenklichen Genre, sondern auch langhaarige Nerds, die überall im Store am Boden sitzen und den ganzen Tag Manga Comics lesen.
  • Mitten in der Stadt befindet sich der kleinste Park der Welt. Er wird von einem Kobold bewohnt, der im 20. Jahrhundert den Durst der Portlander nach fantastischen Geschichten für fast zwei Dekaden stillte. (Kobolde in Portland?! Mehr Kontext hier.)
  • Portland ist gross genug für Kobolde und Zombies! Rechtzeitig zu Halloween verwandelt sich der zentrale Pioneer Square zum Zombietreffpunkt. Getanzt wird zu Thriller von Michael Jackson. Eingeladen ist jeder, ob einheimisch oder Tourist – erforderlich ist nur das richtige Kostüm.
  • Getoppt wird dieser Event nur noch vom World Naked Bike Ride. Leider sind wir hier nicht zum richtigen Zeitpunkt vor Ort. 😉 Portland bringt jährlich das weltgrößte Nacktradler-Treffen ins Rollen – zum Protest gegen Rohstoffverschwendung und für Verkehrssicherheit.
  • Die Doughnuts bei Voodoo Doughnut (mehr D-O-ughnuts in einem Namen gibt es wohl nicht, right!?) sind zwar nicht unbedingt lecker, dafür aber ultimativ schräg. Bevor die Lebensmittelüberwachungsbehörde den Laden ins Visier nahm, experimentierten Voodoo-Angestellte gar mit Schlaftabletten, Alkohol und Aspirin als Zutaten für die Doughnuts. Dies ist heute verboten. Mutige Feinschmecker können sich aber immer noch an mit Speck belegte Ahornsirup-Doughnuts wagen oder gar im Shop heiraten.
  • Portland zieht in der letzten Zeit viele Zuwanderer an, die ihren Start-up-Traum in der toleranten und hippen Umgebung Realität werden lassen. Das Resultat: Zahlreiche unglaublich kreative Shops. So entdecken wir einen Laden voll mit alten Schreibmaschinen die tatsächlich noch funktionierten, einen Shop der versteinerte Insekten verkauft, ein Laden mit auf Umbau spezialisierte Secondhand-Bauteile, ein verrückter Comic-Heft-Store oder ein furchteinflössender Horror-Souvenirshop.
  • Wer dann noch von Portland aus mit dem Greyhound Bus einen Trip unternimmt (wir fahren bis nach Olympia, Washington zur nächsten Station unserer Reise) bekommt die volle Ladung Portlander Weirdness auf dem Silbertablett serviert. So viele schräge Fahrgäste in einem Bus haben wir noch nie erlebt!

Eine hippe Bar in der Alberta Street, die Drinks waren gut

Ich schliesse diesen Einblick in unsere erste Reisewoche mit einer Quote von Haruki Murakami, ein japanischer Autor den ich sehr mag. Er sagte einst: «I write weird stories. I don’t know why I like weirdness so much … But when I write, I write weird. That’s very strange. When I’m getting more and more serious, I’m getting more and more weird.»

Ganz in diesem Sinne hoffe ich, wir können euch in diesem Jahr noch mit vielen schrägen Geschichten beglücken. Stay Weird, Natalie


Abendspaziergang durch die Mississippi Avenue

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Natalie and Mirko, Machu Picchu Peru

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